[vc_row][vc_column][vc_empty_space][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width="2/3"][trx_video url="https://youtu.be/pBYivCQ-Hz0"][vc_empty_space][vc_column_text]Der Begriff Pyromanie (von altgriechisch πῦρ pyr, deutsch ‚Feuer‘ und μανία maníā ‚Raserei, Wut‚ Wahnsinn‘) bezeichnet die pathologische Brandstiftung und wurde im frühen 19. Jahrhundert geprägt, siehe dazu auch Monomanie. Betroffene Personen verspüren den Drang, Feuer zu legen und beziehen aus der Tat Befriedigung. Von der Störung betroffene Personen werden auch Pyromanen genannt.BegriffDer Begriff entstammt der Monomanielehre der französischen Psychiater Jean-Étienne Esquirol und Charles Chrétien Henry Marc. Er bedeutet zunächst „Monomanie der Brandstiftung“. Im deutschen Sprachraum treten Entsprechungen wie „pathologische“, „triebhafte“, „süchtige“ oder „zwanghafte Brandstiftung“ auf. Nicht selten wird der Begriff auch außerhalb eines psychiatrischen Kontextes gebraucht, um Personen zu charakterisieren, die gern mit Feuer umgehen (Zündeln).KlassifikationDer Begriff der Pyromanie findet sich in der ICD-10 im Kapitel F63 („Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle“) mit der Kategorie F63.1 „pathologische Brandstiftung [Pyromanie]“. Im Diagnostischen und Statistischen Manual psychischer Störungen (DSM-5) ist die Pyromanie im Kapitel "Disruptive, Impulskontroll- und Sozialverhaltensstörungen" zu finden.[1]Problematisch an der Aufnahme des Begriffs in psychiatrische Klassifikationssysteme ist, dass hiermit die Erwartung geweckt wird, Brandstiftungen mit Merkmalen der „Pyromanie“ würden als psychische Störungen von Gerichtspsychiatern und Gerichten als schuldmindernd anerkannt.KriterienIm Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, dem international gültigen Diagnosekatalog der Psychiatrie, finden sich folgende Kriterien:Die bewusste und vorsätzliche Brandstiftung in mehreren FällenGroße Anspannung und Erregung vor der TatGroßes Interesse an Feuer und allem, was damit zu tun hatFreude oder Erleichterung während der BrandstiftungDie Brandstiftungen wurden nicht aus finanziellen Gründen, Rachegelüsten etc. unternommenKomorbiditätDie Pyromanie geht häufig mit anderen Störungen einher:
- Störungen des Sozialverhaltens
- Lernschwierigkeiten
- Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung
- Impulskontrollstörungen
- Intelligenzminderung
- körperliche Defizite
DifferenzialdiagnoseNeben Implikationenen für die Behandlung ist die differentialdiagnostische Abgrenzung auch strafrechtlich relevant.Andere MotiveDas wichtigste Unterscheidungskriterium zur krankhaften Pyromanie ist das Motiv: Sabotage, Rache, Versicherungsbetrug oder Verbergen eines Verbrechens weisen auf eine nicht-krankhafte Brandstiftung hin. Auch die Suche nach Aufmerksamkeit oder Anerkennung ist von der Pyromanie abzugrenzen. Das Spielen mit Feuer im Kindesalter ist keine Pyromanie.Brandstiftungen bei Jugendlichen mit Störung des Sozialverhaltens und wiederholten Diebstählen, Aggressivität oder Schulschwänzen oder bei Erwachsenen mit dissozialen Persönlichkeitsstörungen sind keine Pyromanie.Brandstiftungen im Zusammenhang mit Schizophrenie oder organisch bedingten psychiatrischen Störungen werden nicht unter Pyromanie klassifiziert.Brandstiftungen unter Intoxikation mit psychotropen Substanzen (Alkohol, Drogen, Medikamente) sind differenziert zu betrachten: Strafrechtlich relevant ist die Frage, ob die Impulse erst im intoxizierten Zustand entstanden sind oder ob der Impuls zur Tat bereits nüchtern vorhanden war und das Rauschmittel zur Beruhigung genutzt wurde.TherapieVerhaltenstherapeutische Strategien werden häufig eingesetzt. Erfahrungen bestehen in der ambulanten Therapie mit der 'grafischen Interviewtechnik' und mit soziotherapeutischen Psychoedukationsprogrammen.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width="1/3"][vc_column_text][/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_empty_space][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text][/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]